Vorsicht, bissig!!!

Donnerstag, 4. März 2010

Nelly, the Elephant und Affektierte Cybertransen

Nellie the elephant pack her trunk and
said goodbye to the circus
of she road with a trumety trump
trump trump trump
Nellie the elephant packed her trunk
and trumbled of to the jungle
of she road with a thrumety trump
trump trump trump

Meine Fresse, ich könnt mich jedesmal wegschmeißen vor lachen, vor allem, wenn ich bei dem Anblick auch noch dieses Lied im Ohr habe...*rofl*

Ich habe schon mal in nem anderen Blog das Thema Kubikelfen und artverwandtes umrissen, wobei ich auch gesagt habe, daß es sie im Prinzip überall gibt, sie aber nirgends so geballt auftreten wie im HydePark zur "Rabenschwarzen Nacht". Ansonsten fallen sie ja nicht auf.

Aber es gibt Ausnahmen - jene, die alles mit Händen, Füßen und Waffengewalt daransetzen, um aufzufallen. Das können andere zwar auch nicht schlecht, aber eine hat dies geradezu perfektioniert.
Ein Outfit (allein der Wortteil "fit" ist schon deplatziert) besteht im wesentlichen aus einem pinken Gothlolitakleidchen, einer schwarzen Lackkorsage, hohen schwarzen Lackplateaustiefeln und dem für Cyberfraggles üblichen, farblich dazu abgestimmten Baumarkt in den Haaren. Ne zeitlang habe ich geglaubt, die hat gar nichts anderes, aber vorgestern im Ringlokschuppen lief sie komplett in schwarz auf - ohne Pink.

Das pink-schwarze ist also das ultimative Standardoutfit, mit dem sie bei fast(?) jeder "Dark Society" oder After Midnight" im X zugegen ist und sich zum Affen macht, wie die meisten Cyberfraggles.

Eigentlich ist sie ja ganz niedlich oder sie wäre es, wenn sie durch ihre sonstige Leibesfülle nicht so ein Puddinggesicht hätte, bei dem sich das, was bei anderen Grübchen sind, wie Meteoritenkrater ausnimmt. Mit einer normalen Statur oder wenigstens nur ein bißchen moppelig kann ich mir vorstellen, daß sie ne richtig süße ist, aber so...

Wenn also das äußere Erscheinungsbild schon ausreicht, um "präsent" zu sein, wird sie erst richtig omnipräsent, wenn sie tanzt. Dazu gibt sie sich ja nicht mit der Tanzfläche ab, neiiiin, da muß es schon im Rampenlicht auf dem Präsentierteller der Bühne sein!

Eine meiner allerliebsten Freundinnen hat mir mal erzählt, daß sie beim Anblick des Cyberbrockens an eine Kinderbuchfigur denken muß - einen pinken Elefanten. Dabei ist mir innerhalb einer Nanosekunde das Lied der ToyDolls "Nellie The Elephant" durch den Kopf geschossen, und ich bekam einen Lachflash, von dem ich ne Weile brauchte, wieder runter zu kommen.

Ich muß hier allerdings fairerweise noch einfügen, daß ich selbst mich bei Lästereien über ausladene Körperformen recht gefährlich weit aus dem Fenster lehne, da ich selber das konkrete Gegenteil eines dünnen Spargels bin. Aber bei manchen Figuren seh ich halt, wo ich nicht hin will...

Und so hampelt unsere Cyber-Gothlolita-Kubikelfe hoch oben auf der Bühne rum und rudert mit den Armen, als wollte sie imaginäre Feinde verprügeln, Wäsche zusammenlegen oder... hehe, der Vergleich mit den Flaggensignalen kam eigentlich durch jemand anderes zustande.
Also diese Cybers sind mir irgendwie das seltsamste Völkchen der Schwarzkittelszene. Ja, man kann ja nicht mehr von "der Gothicszene" sprechen, seit sich diese von den späten 80ern bis heute in zig Sparten aufgegliedert hat. Aus dem EBM/Industrial mit Verquickungen zur Technoszene müssen dann mal die Cyberfraggles entstanden sein.

Irgendwie versuchen die auszusehen, wie diese Manga/Anime Figuren. Teilweise verwischen sich sogar die Geschlechter vor lauter Androgynität. Der Cyberkram ist natürlich vor allem ein Kinderding. Ältere, womöglich jenseits der 30 findet man unter ihnen selten. Und von oben genannten Ausnahmen abgesehen, sind es fast nur dürre Heringe oder zierliche Püppies. Manche quietschbunt, einige ziemlich martialisch, aber in einem sind sie alle gleich: man sieht kaum eine(n) von ihnen ohne Schweißerbrille...

Ok, ich selbst habe auch zwei, aber die habe ich schon länger, als es diese Cyberszene gibt. Schweißerbrillen wurden auch schon in den frühen 90ern (wenn nicht noch früher) als Accessoir der EBMler getragen, z.T. sogar von Punks. Und in dem Sinne trage ich sie heute noch gelegentlich.

Mittlerweile gibts diese Dinger ja in den abgespacetesten Varianten, meine sind noch vom Baumarkt... Ebenso wie Atemschutzmasken und Mundschutze. Da hört's bei mir endgültig auf, aber darüber hab ich mich auch schon mal an anderer Stelle ausgelassen.
Aber gestern hat sich eines von diesen Cyberdingern so besonders vervorgetan, wie schon lange keins mehr, da kann selbst die Kubikelfe einpacken! Meine Fresse, was für ne Tucke!!! Einige von ihnen sehen ja nicht nur aus wie Mädchen, sondern benehmen sich auch so. Aber DAS?!

Ich kenne Mädels, die haben im X verhältnismäßig wenig an, und das wenige sieht auch noch rattenscharf aus. Zudem haben sie noch ein Figürchen zum Niederknien...*seufz*
Und dann siehst du einen Typen... hohe, weiße Plateaulackstiefel mit hohen Absätzen, ein Höschen, das aussieht wie mit Blümchenmuster, welches allerdings so schlecht sitzt, daß man bei dem Maurerdékolletée durch die Kimme fast bis zu den Eiern gucken kann (falls da überhaupt welche sind), ein Oberteil wie eine Kreuzung aus BH und der Andeutung einer Boleroweste in pastellzartem türkis, dazu der obligate Baumarkt in den Haaren.

Und dieses... DING legte ein Benehmen an den Tag, gegen das selbst die affektierteste Tunte im Schwulenclub noch als Macho durchgehen könnte!!!

Unter diesen Cybies hab ich ja schon einige Gestalten erlebt, aber noch nie eine dermaßen affektierte Cybertranse...

Und als "sie" dann "tanzen" ging, konnte ich nicht mehr - vor lachen...

Ich war zu dem Zeitpunkt schon ein wenig angenervt und trug mich mit dem Gedanken zu fahren. Erst die Lästertiraden über die Kubikelfe und "ES" haben mich dazu bewogen, ein Stündchen noch zu verweilen.

Da fing die Cybertranse plötzlich an, mit den Armen zu rudern. Ein netter Typ, der ein paar Meter neben mir stand, imitierte diese Bewegungen so gekonnt, daß ich zu ihm hinging und sagte, es erinnere mich an das Flaggenalphabet der Marine, bei der eine bestimmte Stellung zweier Fähnchen in den Händen für einen Buchstaben/eine Zahl steht. Nicht zu verwechseln mit den Bunten Fähnchen an den Schiffen, bei denen jedes Muster und jede Farbkombination für Buchstaben/Zahlen stehen - auch ein Flaggenalphabet.

Was die Sache erst richtig lustig gemacht hat, war die Musik, die in dem Moment lief, es war "Call The Ships To Port" von Covenant! Das paßte wie Arsch auf Eimer, ein Electro-Seemannslied und dazu eine Kubikelfe und ne Cybertranse beim Flaggenalphabettanz...

Ich hab noch so geflachst, ich lern das Alphabet und tanze die Titelzeile, wenn das Lied wieder mal läuft...

Mindener Kamikaze-Cops

Wegen "unserer" Cops hätt ich vor Brast auch schon fast ins Lenkrad gebissen!
Ich kam auf der B482 aus Vlotho und hatte einen Pampersbomber (Sharan, Galaxy o.ä.) vor mir. Die Frau fuhr auch ganz locker und zügig, bis sie in Höhe des Bahnhofs von Porta Westfalica ein Mädel auf nem Roller vor sich hatte. Erlaubt sind in dem Bereich 70, aber was fährt so'n Scooter? Richtig, 45... Von Hausberge kam ne Streife die Brücke runter und fädelte sich direkt hinter mir ein. Dabei wär sie mir fast noch hinten reingebrezelt, weil wir auf 45 gedrosselt wurden, und die Cops ordentlich Gas machten. Oder um es in meinen Worten auszudrücken: sie den Beschleunigungsstreifen auch wirklich als solchen nutzten...
Eigentlich wär das für die Dame vor mir kein Problem gewesen, die Rollerin hinter sich zu bringen, der nächste Gegenverkehr war noch weit genug weg, daß ich hätte mitziehen können. Aber sie blieb dahinter und ich mit respektvollem Abstand hinter ihr. Dann folgte im nächsten Akt der Auftritt der Bullerei:
Als es für alle Beteiligten schon viel zu spät war, noch ans Überholen auch nur zu denken -mittlerweile kam nämlich Gegenverkehr- stechen die Cops los, als gäbs kein Morgen! Und sie sind eiskalt durchgezogen, an mir vorbei, den Pampersbomber haarscharf geschnitten, das Mädel fast vom Roller gekickt, den PKW von gegenüber in die Eisen gezwungen, wobei dem fast noch ein Gefahrgut-LKW in den Kofferraum eingeparkt hätte!!!
Klarer Verstoß gegen §315c, StGB. Ich selbst hatte 1992 mal mit diesem § zu tun, dem interessierten Leser zuliebe werd ich darauf auch noch eingehen. Hätte ich diese A****made anzeigen können, hätte der lange Zeit keine Funkstreife mehr von innen gesehen: 9 Monate Lappen weg, 7 Punkte in Flensburg, 1500,-DM Bußgeld und 5 Jahre Bewährung (Stand 1992).
Möchte nicht wissen, was anno 2007 drin wäre...
Danach sind die übrigens ganz normal weitergezockelt, als wenn nix wäre. Und Blaulicht oder Sirene hat es bei der Aktion nie gegeben. Vor allem das hat mich das Blut am Klumpen gemacht!
Also hab ich mich an ihre Fresen geheftet, ich wollte das Kennzeichen. Ich wußte genau, daß ich allein ohne Zeugen mit einer Anzeige nicht weit kommen würde, aber sie sollten wissen, daß sie sich nicht alles erlauben können, vor allem, was da auf dem Spiel stand - sowohl an Menschenleben als auch der eigenen Karriere...
An der nächsten Ampelkreuzung sind die rechts weg richtung Lerbeck, ich also auch hinterher. Direkt danach kommt eine Seitenstraße zu der auch ne Zufahrt zu einer Filiale mit dem großen gelben M führt. Dummerweise hatten die Cops durch ihre Kamikazeaktion einen so großen Vorsprung, daß sich in die Lücke zwischen ihnen und mir noch jemand einschob - und das mit den Beschleunigungsverhältnissen eines 7,5-Tonners... fuck!!!
Zum Glück befand sich zu der Zeit an der Lerbecker Ortsdurchfahrt eine Baustelle mit Ampel, vor der die Cops nun zum stehen kamen. Der PKW dazwischen war mittlerweile anderswo abgebogen, so hatt ich das Nummernschild des grünsilbernen Tieffliegers in voller Pracht und Schönheit vor der Nase. So bin ich also in Lerbeck zu einer Bekannten, um von dort nach einem Blick ins Telefonbuch bei der Hausberger Wache anzurufen. Ich wollte herausfinden, ob die Leutchen da anhand des Kennzeichens ersehen können, wer mit dem jeweiligen Peterwagen unterwegs ist.
Der Tonfall des Beamten, mit dem er sich am Telefon meldete, signalisierte mir vom allerersten Sekundenbruchteil an: bei dem kommste nicht weit... Mann hat der schlecht geschissen! Da die Kamikazeflieger gerade zehn Minuten vorher die Wache verlassen haben müßten (sie kamen ja direkt aus der Richtung), sollte der gute(?) Mann eigentlich sofort wissen, wer gemeint ist. Dabei habe ich noch nichtmal nach Namen gefragt. Stattdessen wollte er mir erzählen, die hätten auch von Minden sein können... Und die Story, die ich ihm auftischte, interessierte den einen Sch***!
In dieser Beziehung unterscheiden sich die Cops kein bißchen von Mafiosi: sie halten dicht! Darin sind Verbrecher alle gleich, egal, um welche Sorte derer es sich handelt...

Um aber noch mal auf den Paragraphen zurückzukommen. Nicht alles, was man im Straßenverkehr falsch machen kann, ist in der StVO (Staßenverkehrsordnung) geregelt. Einige heftigere Schlechtigkeiten stehen im StGB (Strafgesetzbuch). Man hat also zu unterscheiden zwischen Verkehrsrecht und Strafrecht, bzw -sache.
Eine Anklage wegen §315c StGB wäre demnach eine Strafsache, und zwar "verbotswidriges und rücksichtsloses Überholen unter Gefährdung anderer Leben und Sachen von besonderem Wert". Man kann sich ausmalen, welchen Einfluß das Am Anfang der Geschichte erwähnte Strafmaß für den beruflichen Werdegeng eines Polizisten haben kann...
Mir selber ist 1992 etwas widerfahren, weswegen ich mit diesem § vorm Kadi stand. Allerdings war das keine Kamikazeaktion jugendlichen Übermutes, sondern einfach nur dumm gelaufen. Passiert ist zum Glück nichts, aber für die Cops (schon wieder!) war das Anlaß genug, einen von zu machen. Getreu der Ägide: viel hilft viel. Dem Richter konnte ich allerdings überzeugend darlegen, daß es wirklich nur ein Versehen war. Nochmal zur Erinnerung: 9 Monate Lappen weg, 7 Pkt Flensburg, 1500,-DM Bußgeld und 5 Jahre Bewährung nach §315c... Strafrecht eben.
Daraus wurden für mich 3 Monate, 3 Punkte und 500,-DM, die Angelegenheit wurde zum Verkehrsrecht entschärft. Aber immer noch ganz schön heftig...

Ich bin kein Mindener, ich wohn' bloß da...

Den Spruch hab ich mir mal auf ein T-shirt gemacht, als ich nach Minden gezogen bin. In den fast nunmehr zehn Jahren, die ich da wohne, könnte man meinen, ich hätte mich damit arrangiert und wäre mittlerweile zum Mindener geworden.
Denkste! Diese Stadt hat es immer wieder geschafft, meine Aversion gegen sie lebendig zu halten - so wie im Moment zum Beispiel.

Auch wenn ich fast zehn Jahre in Minden wohne, bin ich im Herzen noch ein alter Lübbecker, denn die meiste Lebenszeit habe ich immer noch in Lübbecke verbracht.
Minden hat mich vorher nie interessiert. Ich hatte -und habe heute noch- meinen Job da, und früher hat auch meine Lieblingsoma da gelebt. Von daher kannte ich Minden nur vom Durchfahren, war mir ansonsten aber egal.
Nur irgendwann wurde der Sprit immer teurer, da stand die Frage zur Debatte näher an die Arbeit ziehen oder aufs Jaguarfahren verzichten? Wer mich kennt, kann sich denken, wie die Entscheidung ausfallen mußte...
Kurz vorm Umzug hatte ich so einige Schlüsselerlebnisse, bei denen ich echt gedacht habe, "und in dieses Asikaff willst du ziehen?" Wenn man als Tourist nach Minden kommt, mag das ja ein nettes Städtchen sein, das dem kulturell interessierten einiges zu bieten hat. Aber wenn mal hinter die Fassaden blickt, tun sich manche Abgründe auf.
New York z.B. hat eine Bronx, und die ist mittlerweile ein Yuppie Stadtteil geworden, in dem zu leben sich kaum ein normalsterblicher leisten kann. Aber wer unter dem Begriff "Bronx" noch den klassischen sozialen Brennpunkt versteht, der sie in den 70ern noch war, versteht auch, was ich meine.
Minden hat mindestens drei Bronxen...!
Das sind Gegenden, wo man im dunklen nicht auf die Straße darf. Obwohl... das kann auch in der Innenstadt heikel werden. Das sind Gegenden, in denen die Mieten für große, 80 bis 100 qm-Wohnungen kaum höher sind, als anderswo für Ein-Zimmer-Appartments. Warum? Weil kein anständiger Mensch dort leben will! Das sind Gegenden, die man selbst tagsüber nicht mit gewissen Autos der gehobenen Preisklasse durchfahren sollte - geschweige denn zu halten und auszusteigen.
Desweiteren ist Minden eine einzige Mafia. Ich sage schon bewußt "ist" und nicht "hat". denn es sind nicht die Cliquen von Kleingangstern, die es sicherlich auch gibt, nein, es sind die Ämter, Behörden, die Polizei, usw... Gerade die Polizei von Minden und nächster Umgebung ist mit Vorsicht zu genießen. Ich habe natürlich auch sehr korrekte und umgängliche Beamte erlebt, aber ich hatte auch andere Erlebnisse. Und in meinem Bekanntenkreis gibt es Erlebnisse, die ich so nicht haben möchte! (Siehe übrigens den Blog "Mindener Kamikaze-Cops") Ansonsten versuch' mal jemand, sich mit einem Handwerksbetrieb selbstständig zu machen. Es gibt hier für jeden Zweig alteingesessene Betriebe, die natürlich keine Konkurrenz gebrauchen können. Und da in so 'nem Provinzkaff wie Minden auch auf dieser Ebene fast jeder jeden kennt, wird es schon mal schwierig für den unbedarften Handwerksmeister, hier einen Fuß auf den Boden zu kriegen...
Hat mich Minden, wie gesagt, früher nicht interessiert, hasse ich diese Stadt abgrundtief, seit ich hier wohne. Und wie eingangs erwähnt, arbeitet sie fleißig daran, daß es auch so bleibt. Im Moment ist es besonders schlimm.
Ich war mal wieder im X in Herford. Es ist Februar, und der Winter ist ein Bilderbuchwinter, wie es ihn schon seeehr lange nicht mehr gegeben hat. Nun hört man ja allerorten von Streusalzmangel. Das soll aber nicht bedeuten, daß es überhaupt keins gibt. Der Nachschub kommt vielleicht etwas schleppend, weil die Nachfrage größer ist, als das Salz produziert werden kann. Aber wie kann es angehen, daß überall in der Umgebung von Minden Entspannung in der Salzknappheit herrscht, nur in Minden nicht?!
Als ich heute Morgen nach Hause fuhr, war es nirgendwo glatt, obwohl die Temperaturen dies hergegeben hätten. Herford, Bad Oeynhausen, die Dörfer und Tuchten dazwischen... entspannt und eisfrei zu befahren. Streckenweise sah man sogar noch die Salzkrümel auf der Fahrbahn liegen. Aber wehe, du kommst nach Minden! Sobald du in Minden einfliegst, packst du dich auf die Fresse!
Nun kommt ja noch hinzu, daß es den Abend vorher wieder ein wenig geschneit hat. Also der Schnee, die frostigen Temperaturen... wenn man also ahnungslos in Minden einfährt, dreht man an manchen Stellen schnell mal ne Pirouette.
Man sagt, es gäbe kein Salz - Blödsinn, alle anderen haben Salz und gestreut.
Man sagt, Minden wäre pleite und könnte sich das Streuen nicht leisten - Das klingt schon plausibler*gg*
Tatsächlich ist es so, daß Minden in den letzten Jahren eine irrsinnige Menge Kohle in Prestigeobjekte gepumpt hat, um vom miefigen Provinzkaffimage wegzukommen. Völliger Schwachsinn und rausgeschmissenes Geld! Einmal Provinzkaff, immer Provinzkaff, und die Bronxen gibt es auch immer noch...
Dann sind da noch die unseligen Baustellen, die ja immerhin -zum Teil wenigstens- Baustellen sind, an denen auch gebaut wird. Man hat ja sogar schon sanierungsbedürftige Brücken von zwei- auf einspurig beschränkt, um sie zu entlasten. Aber wie die Verkehrslast damit bewältigt werden soll, weiß keiner. Nun gibt es ein bestimmtes Nadelöhr: die sogenannte "Bunte Brücke". Ursprünglich in beide Richtungen zweispurig befahrbar, geht es seit einigen Jahren jeweils nur noch einspurig drüber. Das sollte zunächst sogar Dauerzustand bleiben! Tagsüber ist dort die Hölle los!!! Ich hatte erst gedacht, da würde ne Baustelle eingerichtet, dann hieß es, nee, das bleibt so... Naja, gottseidank wird die wohl jetzt doch saniert.
Aber Minden ist halt pleite, also wird in Minden als einzige Stadt in OWL selbst bei reichlich verfügbarem Streugut nicht gestreut - nicht mal auf der Bunten Brücke, wo es spiegelglatt wird und man durch die Fahrspurbegrenzungen absolut keine Chance zum Ausweichen hat, wenn man mal ins Schlittern kommt.
Und überhaupt: andere Städte oder Dörfer haben an den Ortseingängen Schilder stehen, auf denen es heißt "Eingeschränkter Winterdienst", in Minden läßt man Reisende von Auswärts eiskalt ins offene Messer laufen - wenn das kein Grund ist, Minden zu hassen...